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Samstag, 13. Dezember 2014

Arpilleras

Arpilleras? Bei der Vorstellung des Themas herrschte erst einmal Verwirrung, denn der Name kam niemandem der SchülerInnen und Schüler des TX Kurses aus Klasse 10 bekannt vor. Während der weiteren Erarbeitung wurde aber dann schnell klar, um was es sich handelt und welche Intention ursprünglich hinter diesen Wandbildern steckt.
In den 1970 er Jahren in Peru begannen Frauen, deren Männer in Folge der diktatorischen Pinochet Regierung verschleppt wurden, ihre Trauer und ihre Wut in gemeinsam aus Stoff- und Kleidungsresten genähten großformatigen Wandbildern auszudrücken. Dies bot ihnen, unterstützt durch westliche karitative Organisationen, den einzigen Weg, sich mitzuteilen und außerhalb der Landesgrenzen die verheerenden Zustände in Peru hervorzuheben: sie verkauften ihre Bilder den Kirchen, die diese nach Europa und in die USA brachten. Charakteristisch für die Arpilleras ist immer die Darstellung einer Situation, zu der die Hersteller einen persönlichen und besonderen Bezug haben. Die Menschen werden dabei durch kleine dreidimensionale Püppchen symbolisiert, der Untergrund besteht traditionell aus Jutestoff (spanisch "Arpillera").
Die SchülerInnen sammelten zunächst Themen, zu denen sie einen besonderen Bezug haben und fanden sich dann in entsprechenden Gruppen zusammen. Gemeinsam wurde dann an den Arpilleras gearbeitet. Die Ergebnisse können sich sehen lassen und werden in der Schule ausgestellt.








Montag, 20. Oktober 2014

Gewebte Eulen

Passend zum aktuellen Trend, dass man überall Eulenmotive findet, habe ich versucht, meine SchülerInnen der 6. bzw. 7 Klasse darüber das Thema Weben etwas schmackhafter zu machen.
Begonnen wurde die Arbeit gegen Ende der Klasse 6, da aber mehrere Unterrichtsstunden ausfirlrn konnte sie erst jetzt in der 7 fertig gestellt werden. Der Zeitbedarf ist relativ intensiv und beträgt ca. 8- 10 Doppelstunden.
Als Übung und Einführung zum Weben haben die Kids zunächst mit Papier gewebt, um die Technik und Grundbegriffe wie Kette und Schuss zu erlernen.
Für die Eulen erhielten die Kinder dann eine Vorlage für einen Pappwebrahmen. (Diese werde ich demnächst zum Download hier bereitstellen). Der Rahmen wurde bespannt und dann ganz nach Geschmack mit farbigen Schussfäden gefüllt.
Da es sehr häufig vorkommt, dass die SchülerInnen beim  Weben die Schussfäden zu stark anziehen, entsteht oft eine "Taille" bei der Webarbeit. Diese galt es zwar grundsätzlich zu vermeiden, wie man den Bildern aber entnehmen kann schadet es den Eulen auch gar nicht, sondern macht eher die typische Körperform aus.


Nach Fertigstellen der Webarbeiten wurden diese vom Rahmen genommen und die Kettfäden paarweise verknotet.


 Dann ging es ans Gestalten der Eulen. Aus Filz wurden Augen, Schnabel und Flügel zugeschnitten und angeklebt oder auch angenäht. Damit die Eulen auch ihre Form behalten, wurde die Oberkante an einen Schaschlikspieß (mit den Enden der Ketttfäden ) angeknotet. Um Beine zu erhalten, wurden die Kettfäden an der Unterkante mittig aufgeteilt und beide Stränge mit einem Stück Wolle abgebunden.
Zum Präsentieren habe ich nun einige Exemplare an einen dicken Zweig in einer Vitrine gehängt.


Montag, 22. September 2014

Wir machen blau

So, nun hat ein neues Schuljahr begonnen  und ich habe mal wieder Zeit, mich mit einem Kurs in Klasse 10 textil auszutoben. Diesmal geht's um die Farbe blau.
Als Einstieg startete ich mit der Tafelanschrift "wir machen blau ". Zu Freude und Erstaunen vieler Schüler. Zunächst wurde das Sprichwort gemeinsam interpretiert, da leider niemand den Ursprung kannte. Dann ging es daran, Mindmaps zum Thema Blau zu erstellen, um Ideen zu sammeln. Ebenso klärten wir an Hand des erweiterten Farbkreises ab, welche Farben zum Einsatz kommen dürfen, in denen blau enthalten ist.  Schließlich wurde der Arbeitsauftrag formuliert: eine 30 x 30 cm große Fläche aus weißem Nessel sollte thematisch gestaltet werden. Möglichkeiten sind die Herstellung einer blauen Collage, die Darstellung des Wortes "blau"'oder die Darstellung eines blauen Gegenstandes. Voraussetzung ist, dass die weiße Fläche verdeckt sein muss.
Die Schüler arbeiten jetzt seit 3 Wochen an ihren textilen Flächen und so langsam wird erkennbar, was sie vorhaben. Weitere Fotos folgen.
 






 























Dienstag, 8. Juli 2014

Die Handetasche muss lebendisch sein... Impressionen aus einer Projektwoche

So, nun sind Ferien und es ist etwas mehr Zeit, hier am Blog zu arbeiten. Jetzt kann ich dann auch endlich mal ein paar Impressionen aus einer Projektwoche veröffentlichen. Ich hatte ein Projekt zum Thema "Taschen und textile Behälter selber nähen" angeboten. Die Idee dazu kam eigentlich von den SchülerInnen, denn immer wieder wurde ich von Ihnen auf meine selbst genähten Ipad Hüllen angesprochen "können wir das nicht auch mal machen?"  Da es sich aber im normalen Unterricht wegen Platz- und Zeitmangel so nicht umsetzen lässt und auch ja einiges an Materialbedarf erfordert, d.h. Es fallen auch Kosten an, die man nicht jedem Schüler abverlangen kann, beschloss ich also, dieses in der Projektwoche im letzten Herbst anzubieten. Ich ging davon aus, dass sich dann auch nur Schüler mit ernsthaftem Interesse und der nötigen Motivation einfinden würden. Zudem könnte ich mit einer max. 20 Personen großen Gruppe arbeiten, sodass jeder eine Nähmaschine zur Verfügung hatte. Und: wir konnten uns im Raum austoben, ohne jeden Tag aufzuräumen.
In einer kurzen Vorbesprechung stellte ich meine Planung vor und nahm schon einmal Bestellungen für Stoffe entgegen, die ich dann in einem berühmten schwedischen Möbelhaus kaufte ;) die Stoffe sind übrigens ideal für Taschen. Viele hatten aber auch selber Stoffe bzw kauften welche in Geschäften vor Ort.
Um ins Thema einzuführen ließ ich erst einmal alle nach einem einfachen, selbst anpassbaren Schnittmuster, eine Handy- bzw Taschentüchertasche herstellen. Das ging recht schnell und die Mädels (leider meldete sich kein Junge) wurden wieder vertrauter mit dem Umgang mit den Nähmaschinen. Dann machten wir einfach einen Materialtisch, auf dem jeder mitgebrachte Schnittmuster und Nähbücher auslegte, oder aber auch Anleitungen aus dem Internet. Die Mädels arbeiteten mit Feuereifer, einige stellten sogar 3 Taschen her. Einige probierten sich noch an Kleidungsstücken.
Besonders freut mich, dass 2 Schülerinnen ihre Taschen zu Alltagstaschen gemacht haben und diese, auch jetzt nach einem knappen Jahr, jeden Tag für die Schule nutzen.
So und nun hier die Bilder :




































Donnerstag, 12. Juni 2014

Schuhe abformen und gestalten


Schon wieder ein neues Projekt :) diesmal mit eher künstlerischem Schwerpunkt. Inspiriert hat mich ein Unterrichtsvorschlag aus der neuesten Ausgabe von "Textilstunde II" (ALS Verlag).
Die SuS sollten ihren Lieblingsschuh mitbringen und diesen zunächst möglichst genau zeichnen. Anschließend pauschten sie die Umrisse des Schuhs auf Blankopapier durch und nahmen an der Zeichnung Veränderungen vor.
Nun geht es darum, diese Veränderungen als Schuh - Objekt umzusetzen. Gearbeitet wurde in Partnerarbeit. Der Schuh wurde mit Malerkrepp (Klebeband) zunächst abgeformt. Damit das Band nicht am Schuh klebt, wird die erste Schicht mit der klebenden Seite nach außen gewickelt. Das ist etwas friemelig und klebrig, deshalb wurde zu zweit gearbeitet. Anschließend Folgen 2-3 Schichten mit der klebenden Seite nach unten, der Schuh wird dabei komplett eingewickelt. Gut ist es, wenn man ihn vorher mit Zeitungspapier ausstopft. Bei Schuhen mit Absatz sollte man den Absatz mit einem dünneren Stück Pappe umwickeln, damit er später stabiler ist.
Nachdem der Schuh "eingepackt" war, musste er natürlich wieder aus seiner Hülle raus. Dazu wurde mit einer Schere zunächst vorsichtig eine Öffnung dort geschnitten, wo der Schuh auch sonst geöffnet ist. Schnell stellte sich heraus, dass es bei Pumps oder Ballerinas dann kein Problem ist, den Schuh herauszuziehen. Sportschuhe und Sneakers hingen allerdings fest. Also wurde ein gerader senkrechter Schnitt im Fersenbereich gemacht. Zum Teil auch noch entlang der Sohle. Schuh herausholen und Schnitte wieder verkleben.
Sieht dann so aus:



Natürlich ist der leichte Gelbstich des Klebebands unbrauchbar. Also wurden im nächsten Schritt die Schuhe weiß grundiert, wir haben Acrylfarbe und Abtönfarbe verwendet. Ein Schüler baute an seinen Schuh Flügel aus Pappe. Das geschah vor dem grundieren:


Schuh
 mit Flügeln


Das ist erst einmal der aktuelle Stand. Als nächstes werden die Schuhe dann individuell gestaltet. Bilder und Berichte folgen ;)



So es geht weiter: nun sind sie endlich fertig. Tadaa: die Schuhparade :-)